„Das ich erkenne, was die Welt im innersten zusammenhält“ …Das ist wohl einer der Gründe, warum, Tischler, Tischler werden. Die tägliche Erfahrung, eine Idee im Kopf, als Auftrag an die Hände weiter zu geben, und Werkstücke so zu fügen, dass Sie zusammenhalten, ist einer der Gründe warum ich baue . Die Gründe warum sich ein junger Mensch dazu entschließt eine Ausbildung als Tischler zu beginnen, sind die gleichen wie je her. Das Bauen verschafft eigene Zufriedenheit, die man am fertigen Werk haptisch erleben kann. Wie kann man aber diese Freude wirtschaftlich umsetzten in Zeiten von Ikea und andere industriellen Möbellabels.
Betrachtet man die heutigen Möglichkeiten von Vertrieb und Aquise und vergleicht sie mit den 90er Jahre hat sich viel verändert. Zwar gibt es die Industrie mit Ihren immensen Möglichkeiten, sollte man aber nicht vergessen, dass das Google Zeitalter auch Klein- Gewerbe und Mittelständige Unternehmen fördern und bereichern kann.
Als z.B. Herr Krüger am 14 Mai 1994 ein hochwertiges Bett in Eiche kaufen wollte, schlug er die gelben Seiten auf und suchte sich entsprechenden Einzelhandel. In den gelben Seiten entdeckte er auch eine Tischlerei Vorort, leider stellte sich heraus, dass diese Tischlerei nur Fenster baute und auch recht wenig mit den individuellen Wünschen von Herr Krüger anfangen konnte.
Gekauft hat sich Herr Krüger sein Bett bei einem hiesigen Designgeschäft da der Einzelhandel eine große Auswahl an Möglichkeiten zeigte und 3 bekannte Geschäfte für Herr Krüger erreichbar waren. Familie Krüger bezahlte gut dafür. Das Designgeschäft kaufte das Bett von dem Großhandel, der Großhandel beauftragte den Tischler Müller, der das Bett von Familie Krüger bauen sollte.
Herr Krüger ist älter geworden und wir schreiben das Jahr 14 Mai 2009. Das Eiche Bett hat Herr Krüger Monate zuvor seiner Tochter geschenkt, da es ihm im Laufe der Jahre zu niedrig erschien. Herr und Frau Krüger vermissten jedoch die Funktionsstärke und Schlichtheit des Möbels und entschieden sich, ein ähnliches Bett zu suchen. Hierfür gab Herr Krüger bei Google „Größenverstellbares Bett“ ein. Zwar fand er auch bei ebay sein altes Bett, welches seine Tochter mit einem Mindestgebot von 600.00 € versteigerte, doch genauso auch den Hersteller eben dieses Bettes. Auf der Seite des Produzenten stellt sich heraus, dass er das Bett in individuellen Höhen bestellen kann und schreibt der Tischlerei Müller eine E-Mail.
Was lernen wir daraus?
Beim ersten Kauf hat die Tischlerei Müller einen „Kampfpreis“ abgeben müssen, da der Großhandel, wie auch der Einzelhandel seine Provisionen aufschlägt. Beim zweiten Kauf konnte der Tischler Müller die Provisionen für sich verbuchen.
Betrachtet man den Vertrieb von z.B. Möbeln, so teilt sich dieser in 3 Kategorien auf
- Großhandel
- Einzelhandel
- Endverbraucher
Die Neugierde eines Unternehmers, Lehrlings, Geselle oder Meister trifft bei allen Kategorien beim genaueren Betrachten auf Inspiration und Möglichkeiten. So kann Tischler Müller z.B. besser an den Endverbraucher gelangen als es noch vor 10 Jahren der Fall war.
Anhand von Tischler Müller können wir einiges über den modernen Internet -Vertrieb für z.B. Möbel lernen. Eine Internet Seite funktioniert ähnlich wie Tischler Müller. Um arbeiten zu können hält sich Herr Müller in sozialen Strukturen, wie Dörfer und Städten auf. Dort kann er essen, Unterhaltung und vieles mehr bekommen. Er ist eingeflochten in eine soziale und wirtschaftliche Struktur. Hält sich Tischler Müller z.B. um zwei Uhr nachts auf der Hamburger Reeperbahn auf, kann er sich sicher sein, dass er elementare dinge wie Essen und Trinken käuflich erwerben kann. Viele Vernetzungen sind an diesem Ort vorhanden. Findet sich Tischler Müller aber in Süd-Amerika, alleine im Urwald wieder, sind seine Chancchen zu überleben gering.
Stellt eine Tischlerei also eine Internetseite ins Netzt, ist es damit nicht getan. Sie ist wie Tischler Müller im Süd-amerikanischen Urwald mit lediglich einer Visitenkarte in der Hand. Doch kann Tischler Müller sich mit überschaubarem Aufwand vom Urwald bis zum Vorort von Hamburg annähern, wo möglicherweise Herr Krüger zwei Straßen entfernt wohnt und sich Gedanken um sein Bett macht.
Doch wie funktioniert das?
Google ist jetzt schon die am meisten benutze Suchmaschine der Welt und hat auch im gewerblichen Bereich an Bedeutung gewonnen. Milliarden von € werden jährlich über Internetshops und anderen Plattformen umgesetzt und die Tendenz ist deutlich steigend.
Um mit den modernen Marktplätzen vernetzt zu werden gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Dafür muss man wissen, wie Google und das Internet funktioniert. Durch komplizierte Logorythmen sind Suchmaschinen in der Lage innerhalb von Sekunden Suchbegriffe zu bewerten und zu beantworten. Dies nennt man das natürliche Ranking im Internet. Sucht Herr Krüger ein Bett, dann gibt er diesen Begriff bei Google ein.
Findet das Internet relevante Einträge über Tischlerei Müller und sein Bett wird es im natürlichen Ranking auf Suchmaschinen wie Google auf den ersten Seiten gezeigt und zwar auf der Linken Seite von Google.
Der Vorteil bei Internetmarketing für Ihre Tischlerei oder Ihr Produkt ist der, dass sie bei gewissen Voraussetzungen ein sehr spezifisches Publikum erreichen können.
Durch Plattformen wie architonic.com, Stylepark.de etc. können sich Tischlereien mit dem richtigen Produkt und geringen finanziellen Aufwand nach einer bestandenen Jury einkaufen. Architonic.com hat z. B. ein Ranking von 6, ca. 2.3 Millionen clics im Jahr wobei 70 % Architekten; Innenarchitekten und Raumausstatter sind, die über diese Plattform Hotels, Restaurants und Offices einrichten. Die übrigen 30 % sind Endverbraucher, also auch ein interessantes Publikum.
Ist Herr Müller z.B. bei Architonic.com mit einem Möbel gelistet, welches nicht in einer exklusiven Lizensvergabe steht, kann Tischler Müller sich als Hersteller oder Designer listen und die Geschäfte sofort mit z.B. Herrn Krüger und seiner Familie abschließen. Eine Seite wie Architonic kann Herr Müller mit der virtuellen Mailänder –Messe vergleichen wobei die Kosten gegenüber einer tatsächlichen Messe nicht zu vergleichen sind. Wenn das Bett von der Tischlerei Müller nun auch noch seltene Funktionen und Alleinstellungsmerkmale besitzt, wird Herr Krüger nicht der letzte Kunde sein, der direkt bei Ihm auf der Internet-Seite einkauft.
Genauso kann Herr Müller Adwords kaufen. Adwords sind die Begriffe, die bei Google auf der Rechten Seite zu sehen sind. Es handelt sich um Werbung. Herr Krüger gab in Google z.B. „Größenverstellbares Bett“ ein. Auf der Linken Seite von Google findet er Seiten, wie Otto; Architonic, Stylepark oder anderen großen Plattformen. Die rechte Seite von Google zeigt die Adwords.
Herr Krüger drückte auf einen Link der rechten Seite. Schließlich kostet Ihn das nichts und er sucht etwas bestimmtes. In diesem Moment wird dem Tischler Müller 15 Cent von seinem Google Konto abgezogen. Herr Müller kaufte sich im März Adwords in Wert von 9.00 Euro ein und das funktionierte so:
Als erstes gab Tischler Müller in Google den Suchbegriff „Adwords“ ein. Es erschien eine Google Seite, die Herrn Müller über das System von Adwords aufklärte. Der nächste Schritt war die Anmeldung und das eröffnen eines Adword- Konto. Herr Müller stellte Google ein monatliches Budget von 9.00 € zu Verfügung und teilte Google mit, das er für jeden clic auf seine Seite 15 Cent ausgeben will. Das heißt, Google gewährleistet Herrn Müller 60 clics im Monat von einem spezifischen Publikum. Welche Qualität diese Clics besitzen beeinflusst Herr Müller durch seine Adwords. Ein Adword wie Bett sollte man z.B. nicht wählen, da es zu allgemein ist und das Wort viele Mitbewerber hat. Genauso gibt der Google- Benutzer, der ein Stahlbett sucht auch „ Bett „ ein. Wenn dieser Google Benutzer auf die Werbung von Herrn Müller klickt, nützt es Tischler Müller herzlich wenig. Alleinstellungsmerkmale in Produkt und Wort ist der natürliche Filter des Internets und bringt Ihnen zugeschnittene Anfragen. Die Welt ist durch das Internet sehr klein geworden, und so ist es jedem möglich Produkte und Dienstleistung einer wachsenden Zahl an Endverbrauchern vorzustellen.
Oftmals ist man im Arbeits- Alltag auf die Rolle des Tischlermeisters, Gesellen, Lehrling etc. reduziert, dadurch sind andere und neue Sichtweisen beschränkt und werden nicht gefördert. Betrachtet man z.B. ein Gebäude immer nur von einer Seite, wird man wahrscheinlich nie erfahren, dass der Eingang des Gebäudes möglicherweise auf der anderen Seite liegt. Herr Müller hat mit regelmäßigen Rundgängen um das Gebäude begonnen. Die Wanderung machte Ihm Spaß und er freute sich vor allem, dass er auf der anderen Seite des Hauses nicht nur den Eingang fand, sondern auch ein Namensschild. Dort lass er 4 inspirierende Worte:
„ Willkommen bei Familie Krüg
Veröffentlicht im Juni 2009 bei der Zeitschrift exakt – Fachmagazin für das holzverarbeitende Handwerk.